hans hinken

coaching – teambuilding – consulting


Hinterlasse einen Kommentar

Design Thinking in der Praxis

Design Thinking wird als Innovationsmethode und eine Art Management-Philosophie bezeichnet. Seine Aufgabe ist es Bedürfnisse im Markt aufzuspüren. Produkte zu schaffen, die Kunden fesseln. Die Zusammenarbeit in Organisationen wird grundlegend verändert. Kleine Probleme werden systematisch, kollektiv und effizient  gelöst, sagen die Autoren Juergen Erbeldinger und Thomas Ramge.

9783868814798 Durch die Decke denkenAuf der Suche nach Innovationen werden Unternehmen nicht erst zukünftig, sondern bereits heute neue Wege gehen müssen, wenn sie in den kommenden Jahren am Markt erfolgreich sein wollen.

Die noch recht junge Methode „Design Thinking“ zeigt, was und wie Unternehmen das tun können.

Es gibt Querdenker, die behaupten, dass es keine echten Innovationen durch die eigenen Mitarbeiter im Unternehmen gibt. Und dies unabhängig von Methoden.

Das sehen Juergen Erbeldinger und Thomas Ramge natürlich ganz anders. Mit ihrem Buch „Durch die Decke denken“ geben sie nicht nur Einblicke in diese Methode des Desgin Thinking, sondern führen ihre Leser „Stepp by Stepp“ durch den Prozess.

Typischer Aufbau für einen Design Thinking Workshop

Typischer Aufbau für einen Design Thinking Workshop

Natürlich ist ein Buch ein Buch und kein echter Workshop. Den wirklich aufgeschlossenen und interessierten Lesern können die anschaulichen Beispiele dennoch jede Menge neue Erkenntnisse vermitteln. Die Toolbox mit ihren 10 Elementen gibt nicht nur Handlungsanweisungen, sondern auch die Möglichkeit des eigenen Ausprobierens.

Manager der Nadelstreifengeneration und deren Nachfolger werden sich möglicherweise bereits bei der Anwendung von Tool 1 schwer tun.

Die zwölf wichtigsten Design-Thinking Regeln:

Fail early and often.     Leave titles at the door.   Don’t talk. Do!

There are no good ideas.   Build on ideas of others.   Avoid criticism.

The quantity is it.   Stay focused.    Dare to be wild!

Think human centered.   Be visual.   Let’s have fun.

Manchen Menschen macht der Spaß Arbeit. Anderen hingegen macht die Arbeit Spaß. Für die Design Thinking Methode kommen nur die zuletzt genannten Mitarbeiter in Frage.

Obwohl es längst wissenschaftlich belegt ist, dass sich Kreativität nicht in starren, hierarchischen Organisationen entwickeln kann, halten Führungskräfte wie auch Hochschulprofessoren gerne mit Hingabe daran fest. Nicht selten werden zwar moderne Begriffe benutzt, dann aber an alten oder gar uralten Methoden festgehalten.

Unter der Überschrift: „Brüche mit Meeting-Konventionen“ findet sich die Aufforderung:

„stand up!“ – Alle Stühle raus.

 Das hat auch schon Daniel Goeudevert vor vielen Jahren vorgeschlagen. Seine These lautete in etwa so:

Wenn Sitzungen Stehungen hießen und als solche durchgeführt werden würden, dann wäre schnell Schluss mit langatmigen Redeorgien, die am Ende wenig verwertbare Ergebnisse hervorbringen.

In Tool 2 des Buches – „Visual Talking“ heißt es dann auch:

     Höre auf zu reden. Zeichne!

Eine Aufforderung, die so mancher Führungskraft einen kräftigen Schauer über den Rücken zu jagen vermag. Da mag man sich erst gar nicht vorstellen, wie es diesen Managern gefühlsmäßig ergangen wäre, wenn sie an Präsentationen des dänischen Nobelpreisträgers für Physik Niels Bohr hätten teilnehmen müssen. Dieser stattete seine Kollegen mit Spielzeugraketen und Kindertrompeten aus. Gefiel ihnen der Vortrag, dann wurde die Rakete gezündet. Wenn nicht, dann durften sie kakophon in das Blechinstrument blasen.

„Design Thinker in Führungspositionen akzeptieren, dass ihnen Vision, Strategie und Geschäftsmodell nicht qua Eingebung in den Schoß fallen. Nicht einmal die beste Lösung für die Umleitung von Telefonen in der Mittagspause.“

Und damit wären wir bereits bei Tool 3: Jam-Session – Design Thinking im Schnelldurchlauf.

Mit Hilfe dieser Beschreibung können Sie auch selbst eine solche Jam-Session durchführen. Für die Autoren ist es das perfekte Einstiegsformat.

Und hier noch ein Auszug aus dem Interview mit Dr. Michael Mayer, VP Clinical Products Siemens, das sich am Ende des Buches befindet.

„….. Wenn man die Methode nicht kennt, könnte man schnell den Verdacht haben: Hier laufen esoterische, unstrukturierte, zufällige Prozesse ab. Wir haben festgestellt, hier ist nichts zufällig, sondern man arbeitet konsequent auf einen Punkt hin. Nur die Art und Weise, wie man diesen Weg geht, der ist eben unüblich.“

Anhand dieses Zitates lässt sich leicht erkennen, dass die Angst vor allem Neuen gerne mit Esoterik abgetan wird, anstatt die Angst zu benennen, um sie dann bestenfalls zu bearbeiten. Es braucht halt schon ein wenig Mut, wenn man etwas Neues machen will. Der erste Schritt kann aber ganz einfach sein:

Lesen Sie dieses Buch!

Es ist nicht nur sehr informativ, sondern auch visuell und haptisch sehr ansprechend.

Durch die Decke denken

Design Thinking in der Praxis

Juergen Erbeldinger, Thomas Ramge

Redline Verlag, 24.99 €


2 Kommentare

Das Ende des Zufalls

Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht

Jeder will wissen, was der andere oder die andere tut. Und dies natürlich bei voller Geheimhaltung der eigenen Daten.

Cover__Das_Ende_des_Zufalls___300dpi2634Waren es noch vor wenigen Jahren Prominente über die man alles zu wissen glaubte, so sind wir es heute selbst, deren Verhalten nicht nur wie ein offenes Buch einsehbar ist, sondern auch noch ziemlich genau vorhersagbar.

Nicht nur Google und Facebook wissen, was Sie oder ich heute voraussichtlich zu Abend essen werden. Mit wem wir uns treffen wollen, wann wir wohin in Urlaub fahren werden. Ob sie lieber rote oder weiße Autos mögen und so weiter ….

Das ist jedoch noch längst nicht alles. Ehe sie es selbst wissen, werden z. B. Kreditkartenfirmen, Bonuskarten- oder Gutscheinscheinanbieter vorhersagen können, wer sich demnächst scheiden lässt, heiratet oder sogar Nachwuchs bekommen wird. Längst sind die Datensammler über das Stadium von „schwachen“ Vorhersagen hinausgewachsen. Neue Algorithmen machen derartige Datenanalysen möglich.

In einigen Bereichen können solche Analysen sogar zum Wohle Einzelner oder ganzer Gruppen sein. Es ist jedoch zu befürchten, dass sie weitaus mehr mit wirtschaftlichen, politischen und nicht selten mit kriminellen Interessen verbunden sein werden.

Auch diese Ergebnisse sind bereits heute vorhersehbar.

In weiten Teilen der Welt toben Kriege, werden Menschen noch immer massiv unterdrückt. Big Data wird auch für Diktatoren völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Ich mag gar nicht daran denken, was die Nazis oder die Stasi getan hätten, hätten sie bereits über diese Möglichkeiten verfügen können. Doch wie so oft, wenn es um gravierende Veränderungen geht, man wird auch hier erst einmal handeln, um dann festzustellen, dass man doch lieber vorher ein- oder mehrmals die daraus folgenden Konsequenzen in ihrer ganzen Tragweite durchdacht hätte. Doch dafür ist es bereits zu spät. Die Datensammler sind nicht mehr aufzuhalten. Allen voran die Geheimdienste dieser Welt.

Wer sich den Aufwand der umfangreichen Datenanalyse nicht leisten kann, kann sich Daten auch online bei sogenannten Datenbörsen kaufen.

Das Portal „AnalyzeThe.US“ (Open Data) kann von jedem kostenlos zur Analyse öffentlich verfügbarer Daten genutzt werden.

Unter https://joyride.pfinance.com/welcome/ kann man sich unter Verwendung von Reuters Wirtschaftsdaten selbst als Datenanalyst betätigen.

Waren noch vor wenigen Jahren Statistiker die langweiligsten Typen, die man sich denken konnte, so zählen „Data-Scientists“ heute zu den sexierst Boys ….

„Das Ende des Zufalls“

Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht

Rudi Klausnitzer, Ecowin, € 21,90