hans hinken

coaching – teambuilding – consulting


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BRAIN-TUNING

BRAIN-TUNING: schneller, schlauer, konzentrierter

presse-927

von Siegfried Lehrl und Peter Sturm, Göttingen 2013

BusinessVillage Verlag

Dies ist kein Buch aus der Pharmaindustrie, die leistungssteigernde Pillen verkaufen möchte. Im Gegenteil werden auf rund 250 Seiten die Unterschiede zwischen „kristalliner und fluider Intelligenz“ herausgearbeitet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Methode, wie die Fähigkeit zur Entwicklung von Lösungsstrategien ausgebildet und trainiert werden kann (fluide Intelligenz) im Gegensatz zu Gedächtnistrainings à la ZDF – Zahlen, Daten, Fakten- (kristalline Intelligenz).

Als ich aber im Vorwort von Siegfried Lehrl den Satz lese „Seit kurzem scheint alles Wichtige auf dem Gebiet der gesellschaftlich relevanten Hirnleistungen untersucht zu sein . . . . Es wird sich  . . . in den nächsten Jahren nicht mehr wesentlich ändern“, beschlich mich unweigerlich ein seltsames Gefühl. Ist es Hybris oder die Fähigkeit des Autors, in die Glaskugel schauen zu können und die wissenschafliche Erkenntnis auf diesem Gebiet für abgeschlossen zu erklären ?

Nun – ganz so „abgehoben“ geht es in dem Buch nicht weiter.

Die Autoren belegen ihre Methode anhand vieler internationaler Studien und streuen immer wieder kleine Übungen zur Praxisanwendung ein, die lohnend sind, um das Gesagte direkt auch anwenden und überprüfen zu können.

Beide sind seit Jahren aktiv und federführend in der „Internationalen Gesellschaft für Gehirntraining e.V.“ (GfG) tätig und forschen auf dem Gebiet des „Gehirnjoggings“, aus dem das „Mentale Aktivierungstraining“ (MAT) entwickelt wurde.

Ähnlich wie für die Muskulatur im Sport gilt auch im mentalen Bereich, dass die grauen Zellen ihre volle Kraft nur entfalten, wenn sie erst einmal aufgewärmt und angedehnt wurden, durch Spiele und Rätsel zum Beispiel. Erst wenn sie ihre Betriebstemperatur erreicht haben, vollbringen sie Höchstleistungen.

Eine genaue Anleitung dazu erfährt der Leser in Kapitel 7 und 8, wo die Entwicklung der geistigen Leistungsfähigkeit in der SOMECO-Treppe beschrieben wird. (Somatic-MEntal-COmpetence).

Rundum eine gelungene Leistung der Diplom-Psychologen Dr. Siegfried Lehrl und Peter Sturm.

Empfehlenswert !

Hans – Josef Hinken

BRAIN-TUNING: schneller, schlauer, konzentrierter

von Siegfried Lehrl, Peter Sturm
1. Auflage (2013)
256 Seiten
ISBN-13: 9783869802305
Art-Nr.: 927

Buch   24,80 €
 PDF-eBook  19,80 €

Brain-Tuning – schneller. schlauer. konzentrierter

Seit den Anfängen des „Gehirnjogging“ in den frühen Achtzigerjahren hat die Wissenschaft zahlreiche neue Erkenntnisse über die Arbeitsweise des Gehirns gewonnen. Vieles hat sich bestätigt, manche weit verbreiteten Aussagen konnten allerdings widerlegt werden. Die Psychologen Dr. Siegfried Lehrl und Peter Sturm haben in ihrem neuen Buch den aktuellen Stand der Forschung zusammen gefasst und zeigen, mit welchen wissenschaftlich erprobten Methoden die Leistungsfähigkeit des Gehirns trainiert werden kann.

Kein Organ des menschlichen Körpers ist so flexibel  wie das  Gehirn. Eine Eigenschaft, die wir gezielt nutzen können, um unser Gehirn an die Anforderungen der modernen Wissens- und Informationsgesellschaft auszurichten. Das moderne Brain-Tuning geht weit über das einfache Gedächtnistraining hinaus. Mit einfachen und an Effizienz kaum überbietbaren körperlichen und geistigen Maßnahmen lässt sich die Leistungsfähigkeit unseres Denkorgans messbar erhöhen und führt gleichzeitig zu einer höheren psychischen Stabilität, mehr Lebensqualität und einem gesünderen und längerem Leben.

Studien an über 10.000 Personen bestätigen die Wirksamkeit von Brain-Tuning nachweislich. In wenigen Wochen wurden die Teilnehmer schneller, schlauer und konzentrierter. Die Leistungskapazität stieg im Mittel der Gruppen bis 50 %, der IQ um 18 Punkte. Relativ viele Personen gelangten in wenigen Wochen vom Niveau der geistigen Normalbegabung auf das der Hochbegabung. Dieser Effekt ließ sich über alle Altersgruppen und Bildungsniveaus feststellen. Von Schülern, Auszubildenden, Studenten, Berufstätigen bis hin zu Ruheständlern. Diese bemerkenswerten Verbesserungen wurden bei Gruppen gemessen, die das Geistig fit-Programm angewendet haben. Ein individueller Zuschnitt von Brain-Tuning auf die persönlichen Bedürfnisse führt erfahrungsgemäß zu noch besseren Ergebnissen.

Fast jeder von uns hätte gerne eine schnellere Auffassungsgabe, wäre gerne etwas intelligenter und weniger vergesslich. Gerade in Zeiten von steigender Komplexität und stetig wachsendem Informationsfluss wird die lebenslange geistige Fitness immer bedeutsamer.

Mit BRAIN-TUNING liefern die Psychologen Siegfried Lehrl und Peter Sturm das wohl aktuellste und am besten erprobte Know-how, damit Sie Ihre grauen Zellen auf Trab bringen können. Denn die in diesem Buch vorgestellten Maßnahmen und Übungen wurden über Jahrzehnte wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit hin evaluiert und sind von der modernen Neurobiologie belegt. Und nur was diesen Überprüfungen standgehalten hat, fand Einzug in dieses Buch.

BRAIN-TUNING liefert Ihnen einfache und funktionierende Maßnahmen, mit denen Sie positive Wirkungen auf vielen geistigen Ebenen erzielen werden. Berufstätige, Schüler, Studenten und selbst Ruheständler können mit BRAIN-TUNING Wahrnehmung, logisches Denken und die Gedächtnisleistung um bis zu 50 Prozent steigern.


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Wovor Führungskräfte sich in Acht nehmen müssen

Jörg Knoblauch: DIE CHEF – FALLE

Wovor Führungskräfte sich in Acht nehmen müssen

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In seinem Buch  DIE CHEF – FALLE, das der Campus Verlag im September 2013 herausgegeben hat, beschreibt Jörg Knoblauch die Qualitäten von A- B- und C-Chefs auf 212 Seiten.

Analog seinem Buch DIE PERSONALFALLE, das er 2010 veröffentlichte, und das sich auf die jährliche, weltweite GALLUP Umfrage nach A-, B- und C-Mitarbeitern bezog, richtet er den Scheinwerfer diesmal auf die Führungskräfte, um relevante Aussagen über Erfolg und Misserfolg von Unternehmensentwicklungen fest zu machen.

Dies beschreibt er in 11 Kapiteln, um im 12. Kapitel „Wege aus der Chef-Falle“ aufzuzeigen.

Die Ouvertüre dieses Parforceritts geschieht im 1. Kapitel „Warum Chefs nachsitzen müssen“ mit einem Cartoon – pfiffig illustriert von Dirk Meissner – mit der Frage in einem Mitarbeiter-Interview

„ Wenn Sie Ihren Chef auf einer Skala von null bis zehn bewerten sollten . . .“

Antwort: “ Tragen Sie ein: minus vierundachtzig !“.

Jörg Knoblauch trägt aktuelle Zahlen und Entwicklungen aus anderen Studien und Managementbüchern (Jack Welsh, Tom Peters u.a. ), persönliche Begegnungen (Ram Charan, ehemal. Professor an der Harvard Business School und internat. Berater) und Beispiele aus seinem Kundenkontext zusammen.

Er verweist auf das Unternehmerparadoxon, dass geniale Gründer häufig miserable Chefs abgeben, es sei denn, sie schaffen es, in ein  verantwortliches Führungsverhalten zu wechseln.

Er zeigt auf, dass A- Mitarbeiter nicht das Unternehmen verlassen, sondern ihre Vorgesetzten und verdeutlicht, warum fähige Mitarbeiter (fast) keine Vorgesetzten benötigen.

Er betont, dass der Verlust von Werten in Unternehmen auf kurz oder lang auch den Verlust des Wohlstands nach sich zieht und singt ein Loblied auf die fähigen Führungskräfte der Silverliner von 60+, die nicht in den Ruhestand gehören.

(Letzteres als aktuelle Tendenz im Top-Management von Bosch bis VW hat auch das manager-magazin in seiner August-Ausgabe 2013 unter dem Titel ALTENGLÜHN beobachtet.)

In Kapitel 8 „ Risiko Personalchef “ plädiert er für dessen Platz am Vorstandstisch und bedauert, dass diese Fähigkeit in Unternehmen nicht besser genutzt wird.

Das Buch ist gut, übersichtlich und lesefreundlich geschrieben, allerdings sind die zahlreichen eingebauten „ Werbeblöcke “ in Form von Verweisen und Links auf die Seite seiner Unternehmensgruppe des Guten oftmals zu viel.

Dennoch greift Knoblauch ein heisses Eisen in der aktuellen Diskussion auf und wird sicher viel Staub aufwirbeln, indem er gedanklich an so manchem Chefsessel sägt.

Zu wünschen ist ihm, dass sein eigener dabei verschont bleibt.

Freiburg, 9.10.13    Hans-Josef Hinken

Die Chef-Falle
Wovor Führungskräfte sich in Acht nehmen müssen

Hardcover gebunden

212 Seiten
27 Abbildungen und Grafiken

29,99 € inkl. Mwst.

EAN 9783593420608

Auch als E-Book erhältlich


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Design Thinking in der Praxis

Design Thinking wird als Innovationsmethode und eine Art Management-Philosophie bezeichnet. Seine Aufgabe ist es Bedürfnisse im Markt aufzuspüren. Produkte zu schaffen, die Kunden fesseln. Die Zusammenarbeit in Organisationen wird grundlegend verändert. Kleine Probleme werden systematisch, kollektiv und effizient  gelöst, sagen die Autoren Juergen Erbeldinger und Thomas Ramge.

9783868814798 Durch die Decke denkenAuf der Suche nach Innovationen werden Unternehmen nicht erst zukünftig, sondern bereits heute neue Wege gehen müssen, wenn sie in den kommenden Jahren am Markt erfolgreich sein wollen.

Die noch recht junge Methode „Design Thinking“ zeigt, was und wie Unternehmen das tun können.

Es gibt Querdenker, die behaupten, dass es keine echten Innovationen durch die eigenen Mitarbeiter im Unternehmen gibt. Und dies unabhängig von Methoden.

Das sehen Juergen Erbeldinger und Thomas Ramge natürlich ganz anders. Mit ihrem Buch „Durch die Decke denken“ geben sie nicht nur Einblicke in diese Methode des Desgin Thinking, sondern führen ihre Leser „Stepp by Stepp“ durch den Prozess.

Typischer Aufbau für einen Design Thinking Workshop

Typischer Aufbau für einen Design Thinking Workshop

Natürlich ist ein Buch ein Buch und kein echter Workshop. Den wirklich aufgeschlossenen und interessierten Lesern können die anschaulichen Beispiele dennoch jede Menge neue Erkenntnisse vermitteln. Die Toolbox mit ihren 10 Elementen gibt nicht nur Handlungsanweisungen, sondern auch die Möglichkeit des eigenen Ausprobierens.

Manager der Nadelstreifengeneration und deren Nachfolger werden sich möglicherweise bereits bei der Anwendung von Tool 1 schwer tun.

Die zwölf wichtigsten Design-Thinking Regeln:

Fail early and often.     Leave titles at the door.   Don’t talk. Do!

There are no good ideas.   Build on ideas of others.   Avoid criticism.

The quantity is it.   Stay focused.    Dare to be wild!

Think human centered.   Be visual.   Let’s have fun.

Manchen Menschen macht der Spaß Arbeit. Anderen hingegen macht die Arbeit Spaß. Für die Design Thinking Methode kommen nur die zuletzt genannten Mitarbeiter in Frage.

Obwohl es längst wissenschaftlich belegt ist, dass sich Kreativität nicht in starren, hierarchischen Organisationen entwickeln kann, halten Führungskräfte wie auch Hochschulprofessoren gerne mit Hingabe daran fest. Nicht selten werden zwar moderne Begriffe benutzt, dann aber an alten oder gar uralten Methoden festgehalten.

Unter der Überschrift: „Brüche mit Meeting-Konventionen“ findet sich die Aufforderung:

„stand up!“ – Alle Stühle raus.

 Das hat auch schon Daniel Goeudevert vor vielen Jahren vorgeschlagen. Seine These lautete in etwa so:

Wenn Sitzungen Stehungen hießen und als solche durchgeführt werden würden, dann wäre schnell Schluss mit langatmigen Redeorgien, die am Ende wenig verwertbare Ergebnisse hervorbringen.

In Tool 2 des Buches – „Visual Talking“ heißt es dann auch:

     Höre auf zu reden. Zeichne!

Eine Aufforderung, die so mancher Führungskraft einen kräftigen Schauer über den Rücken zu jagen vermag. Da mag man sich erst gar nicht vorstellen, wie es diesen Managern gefühlsmäßig ergangen wäre, wenn sie an Präsentationen des dänischen Nobelpreisträgers für Physik Niels Bohr hätten teilnehmen müssen. Dieser stattete seine Kollegen mit Spielzeugraketen und Kindertrompeten aus. Gefiel ihnen der Vortrag, dann wurde die Rakete gezündet. Wenn nicht, dann durften sie kakophon in das Blechinstrument blasen.

„Design Thinker in Führungspositionen akzeptieren, dass ihnen Vision, Strategie und Geschäftsmodell nicht qua Eingebung in den Schoß fallen. Nicht einmal die beste Lösung für die Umleitung von Telefonen in der Mittagspause.“

Und damit wären wir bereits bei Tool 3: Jam-Session – Design Thinking im Schnelldurchlauf.

Mit Hilfe dieser Beschreibung können Sie auch selbst eine solche Jam-Session durchführen. Für die Autoren ist es das perfekte Einstiegsformat.

Und hier noch ein Auszug aus dem Interview mit Dr. Michael Mayer, VP Clinical Products Siemens, das sich am Ende des Buches befindet.

„….. Wenn man die Methode nicht kennt, könnte man schnell den Verdacht haben: Hier laufen esoterische, unstrukturierte, zufällige Prozesse ab. Wir haben festgestellt, hier ist nichts zufällig, sondern man arbeitet konsequent auf einen Punkt hin. Nur die Art und Weise, wie man diesen Weg geht, der ist eben unüblich.“

Anhand dieses Zitates lässt sich leicht erkennen, dass die Angst vor allem Neuen gerne mit Esoterik abgetan wird, anstatt die Angst zu benennen, um sie dann bestenfalls zu bearbeiten. Es braucht halt schon ein wenig Mut, wenn man etwas Neues machen will. Der erste Schritt kann aber ganz einfach sein:

Lesen Sie dieses Buch!

Es ist nicht nur sehr informativ, sondern auch visuell und haptisch sehr ansprechend.

Durch die Decke denken

Design Thinking in der Praxis

Juergen Erbeldinger, Thomas Ramge

Redline Verlag, 24.99 €


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Das Ende des Zufalls

Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht

Jeder will wissen, was der andere oder die andere tut. Und dies natürlich bei voller Geheimhaltung der eigenen Daten.

Cover__Das_Ende_des_Zufalls___300dpi2634Waren es noch vor wenigen Jahren Prominente über die man alles zu wissen glaubte, so sind wir es heute selbst, deren Verhalten nicht nur wie ein offenes Buch einsehbar ist, sondern auch noch ziemlich genau vorhersagbar.

Nicht nur Google und Facebook wissen, was Sie oder ich heute voraussichtlich zu Abend essen werden. Mit wem wir uns treffen wollen, wann wir wohin in Urlaub fahren werden. Ob sie lieber rote oder weiße Autos mögen und so weiter ….

Das ist jedoch noch längst nicht alles. Ehe sie es selbst wissen, werden z. B. Kreditkartenfirmen, Bonuskarten- oder Gutscheinscheinanbieter vorhersagen können, wer sich demnächst scheiden lässt, heiratet oder sogar Nachwuchs bekommen wird. Längst sind die Datensammler über das Stadium von „schwachen“ Vorhersagen hinausgewachsen. Neue Algorithmen machen derartige Datenanalysen möglich.

In einigen Bereichen können solche Analysen sogar zum Wohle Einzelner oder ganzer Gruppen sein. Es ist jedoch zu befürchten, dass sie weitaus mehr mit wirtschaftlichen, politischen und nicht selten mit kriminellen Interessen verbunden sein werden.

Auch diese Ergebnisse sind bereits heute vorhersehbar.

In weiten Teilen der Welt toben Kriege, werden Menschen noch immer massiv unterdrückt. Big Data wird auch für Diktatoren völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Ich mag gar nicht daran denken, was die Nazis oder die Stasi getan hätten, hätten sie bereits über diese Möglichkeiten verfügen können. Doch wie so oft, wenn es um gravierende Veränderungen geht, man wird auch hier erst einmal handeln, um dann festzustellen, dass man doch lieber vorher ein- oder mehrmals die daraus folgenden Konsequenzen in ihrer ganzen Tragweite durchdacht hätte. Doch dafür ist es bereits zu spät. Die Datensammler sind nicht mehr aufzuhalten. Allen voran die Geheimdienste dieser Welt.

Wer sich den Aufwand der umfangreichen Datenanalyse nicht leisten kann, kann sich Daten auch online bei sogenannten Datenbörsen kaufen.

Das Portal „AnalyzeThe.US“ (Open Data) kann von jedem kostenlos zur Analyse öffentlich verfügbarer Daten genutzt werden.

Unter https://joyride.pfinance.com/welcome/ kann man sich unter Verwendung von Reuters Wirtschaftsdaten selbst als Datenanalyst betätigen.

Waren noch vor wenigen Jahren Statistiker die langweiligsten Typen, die man sich denken konnte, so zählen „Data-Scientists“ heute zu den sexierst Boys ….

„Das Ende des Zufalls“

Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht

Rudi Klausnitzer, Ecowin, € 21,90


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Data unser – Wie Kundendaten die Wirtschaft revolutionieren

978-3-86881-319-7„Dieses Buch erzählt die Geschichte von Daten, die Unternehmen über uns sammeln und in Kundenbeziehungen nutzen. Diese Geschichte geht uns alle an – und nicht nur in unserer Rolle als Kunden. Die Revolution der Kundendaten ist Teil einer größeren. Die Digitalisierung hat nach PC und Internet gerade die dritte Zündstufe zugeschaltet.“ Prof. Dr. Björn Bloching

Data Unser ist in erster Linie für Unternehmen geschrieben, die bislang noch nicht wirklich die gesammelten Kundendaten effektiv nutzen. Software gibt es inzwischen reichlich. Und sie wird immer besser. Aber nicht nur Unternehmen nutzen CRM Systeme. Immer mehr NGOs und NPOs sammeln, was das Zeug hält.

Viele Organisationen haben zwar noch Schwierigkeiten, die enormen Datenmengen aus mobilen und Festnetztelefonen, mobiler Internetnutzung, technischer Netzwerkanalyse und CRM-Systemen in sinnvolle IT-Systeme zusammenzuführen, aber das ist alles eine Frage der Zeit, bis diese Probleme gelöst sind.

Interessanterweise sind es die Telekommunikationsunternehmen, die wenig optimistisch in die Zukunft sehen. Dies liegt u. a. auch daran, dass sie es nicht schaffen, ihre Kundendaten sinnvoll zu nutzen. Kurzfristiges Profitdenken verhindert langfristigen Kundennutzen.

Mancherorts werden allerdings auch, ohne jeden Sinn und Verstand, Daten willkürlich gesammelt. Es muss schon ein Nutzen für das Marketing und den Vertrieb erkennbar sein, sonst führt sich das System selbst ad absurdum. Dazu gehört neben der Datenerhebung auch die Datenpflege. Aufwand und Nutzen müssen in einem angemessenen Verhältnis stehen.

Nachdenkenswert für uns Verbraucher sind allerdings die datengetriebenen Systeme der sogenannten Gesundheitswirtschaft, meist Pharmafirmen. Da gibt es einen Markenhersteller, wie es im Buch heißt, der in einem Projekt plant, Patientenmonitoring zu betreiben und dabei nicht nur Krankheitshistorie und Verhalten zu berücksichtigen, sondern auch das Verhältnis von Arzt und Patient

„Das Monitoring-System soll Ärzte dabei unterstützen zu erkennen, welcher Patient welche beratende bzw. psychologische Unterstützung braucht, um eine optimale Eindämmung der chronischen Krankheit hinzubekommen. Ärzte mit Bereitschaft zur Selbstverbesserung werden daraus ihre Schlüsse ziehen. Und datengetrieben zu besseren Ärzten werden.“

Schon bald soll eine Software angeboten werden, die die sozialen Netzwerke für Personalabteilungen durchforstet. Damit wäre dann nicht nur der „gläserne Kunde“, sondern auch der „gläserne Mitarbeiter“ geboren.

Wussten Sie schon, dass Kreditkartenfirmen Auskunft darüber geben können, wer sich demnächst scheiden lässt? Das ist kein Witz, das ist Realität. Deshalb bieten so viele Firmen auch Kreditkarten an, mit denen man Punkte, Meilen oder sonst was sammeln kann. So kommen sie ganz legal an unsere Daten.

Im Zeitalter des Cloudcomputing wird bald nichts mehr im Verborgenen bleiben. Lediglich in der Politik hapert es oft noch an der viel beschworenen Transparenz.

„Data Unser“ von Björn Bloching, Lars Luck und Thomas Ramge hat es auf die Shortlist von getAbstract geschafft

Zum 12. Mal verlieh getAbstract den International Book Award 2012. „Data Unser“ gehört zu den besten Wirtschaftsbüchern des Jahres.

Auf einem Markt mit mehr Produkten, mehr Kunden, härterem Wettbewerb und weniger Zeit wird es immer komplexer, die Kundenbeziehung zu steigern. Im digitalen Zeitalter gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Kundendaten zu sammeln – in der neuen Welt von Big Data können Unternehmen Kundenverhalten vorhersagen, oft besser als die Kunden selbst. Doch man muss auch wissen, wie die wachsende Datenmenge intelligent genutzt werden kann. Gewinner ist, wer die richtigen Daten richtig auswerten kann, ob Großkonzerne oder Pizzalieferant.

 

 


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Wirksam führen vor Ort

Shop-Floor-Management

von Albert Hurtz, Martina Stolz presse-902

„Träger eines effektiven Shop-Floor-Managements ist der Shop-Floor-Manager. Er ist das neue Bindeglied zwischen dem Shop-Floor (der Produktionshalle) und den weiteren Führungsebenen, indem er Veränderungen und Verbesserungen mit den Mitarbeitern umsetzt, Ziele systematisch vorantreibt und Informationen weitergibt. Er füllt die Prinzipien des Shop-Floor-Managements mit Leben und setzt sie vor Ort bei der Mitarbeiterführung um.“

So formulieren die Autoren die Arbeitsplatzbeschreibung eines  Shop-Floor-Managers in ihrem 280 Seiten starken Buch. Beim Durchlesen der gut strukturierten und logisch aufgebauten 17 Kapitel stolpert der Leser immer wieder über den Mantra ähnlich verwendeten Begriff – und die Diktion erinnert an eines der vielen amerikanischen Managementbücher.

Doch was soll er uns sagen? Welche Erneuerung steckt dahinter?

Auf den ersten Seiten wird er mit der Funktion des Meisters in Produktionsunternehmen verglichen. Dort, wo es die Meister-Ebene in der betrieblichen Hierarchie gibt, bedarf es vielleicht nur einer veränderten Haltung oder diverser Trainings, um diesen Turn-Around in der Mitarbeiterführung zu bewerkstelligen. Braucht es dafür diesen neuen Begriff?

Ein Blick zurück in die Geschichte des US Amerikanischen Unternehmens GE – General Electric – macht deutlich, dass Jack Welsh, der ehemalige CEO, schon in den 80er Jahren diese Ideen verfolgte und umsetzte. Er nannte es „Work-Out-Programm“, das den Arbeitern ermöglichte, Verbesserungsvorschläge zu machen und aktiv an der Steuerung und Steigerung der Produktivität teilzunehmen, was einen enormen Motivationsschub bedeutete.

Was aber geht im vorliegenden Buch über den Welshen Ansatz hinaus?

Die Autoren beschreiben 3 Vorteile ihres Ansatzes:

–      Kontinuierliche Verbesserung der Prozesse und Abläufe

–      Höhere Mitarbeiterzufriedenheit durch Wertschätzung und Anerkennung

–      Erhöhte Kundenzufriedenheit durch stabilere Prozesse im Qualitätsmanagement

Am besten umzusetzen ist dies innerhalb einer Matrixorganisation und durch „Führen vor Ort“ in kleinen, effektiven Teams, die vom  Shop-Floor-Manager als Primus inter Pares von innen geführt werden.

Und hier stößt der  Shop-Floor-Manager auf seinen ersten Rollenkonflikt, denn er ist Teammitglied und Führungskraft zugleich. Desweiteren wird er gesehen als Konfliktlöser, Weiterbildner, Stress-Manager und Change-Agent. Jeder weiteren Rolle wird ein Buchkapitel gewidmet, das ebenso ein Leitfaden für ein spezifisches Trainingskonzept sein könnte.

Im Teil D über das Verbesserungsmanagement geht es um die Entwicklung einer wertschätzenden Vertrauenskultur als wesentlichen Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Wie sehr diese mit Leben gefüllt werden kann, hängt allerdings von allen Beteiligten ab und bedarf eines geduldigen Aufbaus.

Auf weiteren Ebenen wird der  Shop-Floor-Manager als Motor systematischer Problemlösungsprozesse gesehen, der eine effektive Meetingkultur durch das  Shop-Floor-Board in der Produktionshalle einführt und die Tools der Prozessfluss- und Verschwendungsanalyse beherrscht. Zudem versteht er es – als Kommunikationsgenie – Fehler als Chance zum Lernen zu begreifen und seinen Mitarbeitern die Angst vor Experimenten zu nehmen.

Deutlich wird nach der Lektüre aller 17 Kapitel, dass der  Shop-Floor-Manager ein ganz besonderer Mensch sein muss, ausgestattet mit den vortrefflichsten Soft-Skills und immer bereit und in der Lage, allen Herausforderungen mit großer Gelassenheit zu begegnen. So einen Mitarbeiter habe ich in 35 Jahren Berufsjahren noch nicht getroffen. Sei’s drum.

Die Autoren entwerfen und beschreiben einen konzeptionellen Ansatz, den sie in einigen Unternehmen offenbar recht erfolgreich umgesetzt haben. Zwar werden kurze Beispiele angeführt, leider kommen aber keine Betroffenen zu Wort.

Ein Kapitel über die Herausforderungen bei der Umsetzung wäre hilfreich gewesen.

Dafür ist das Buch im Aufbau recht überschaubar und lesbar gestaltet. Zu Beginn eines jeden Kapitels wird ein Ausblick geliefert, am Ende die Kernbotschaften als Fazit festgehalten und Wesentliches in Merksätzen pointiert.

Ganz erfrischend taucht an diversen Stellen ein virtueller Leser auf, der dem Autorenteam Zwischenfragen stellt und eine kleine Diskussion anzettelt. Sehr charmant und unterhaltsam!

Durch Schaubilder und Tabellen vermittelt das Buch immer wieder kleine Trainingsansätze, die  sich für jede Führungskraft eignen, welche sich mit wertschätzender Kommunikation, situativem Führungsstil, Teamentwicklung und Konfliktlösungskompetenzen im Berufsalltag auseinandersetzt.

Eine hilfreiche Lektüre nicht nur für den  Shop-Floor-Manager.

Hans-Josef Hinken
Shop-Floor-Management
Wirksam führen vor Ort

von Albert Hurtz, Martina Stolz

Shop-Floor-Management

1. Auflage (2013)
280 Seiten
ISBN-13: 9783869802091, Preis 34,80 €